why are the stripes red white and blue? stripes all around the world vol 1 Ao Dai Vietnam, contemporary Vietnamese Dress vol 2 Transitstationen vol 3 Transit vol 4 Camouflage |
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Why are the stripes red, white and blue? Angefangen hat alles 1998 mit meinem ersten Besuch in Vietnam. Das halbe Land erschien mir in dieser Folie verpackt; ganze Straßenzüge verkleidet in rot, weiß und blau, fahrenden Streifen in Form von Rikschas. Nachts leuchteten kleine Häuschen aus diesem Vielzweckgewebe wie Lampions. Ob Regenschutz, Absperrung oder Bauplane –das Plastikgewebe war omnipräsent, und da es häufig regnete, viel gebaut wurde und es viel einzuzäunen gab begegnete mir das Material wieder und wieder. Zurück in Deutschland sprangen mir dann die Streifen in Miniaturversion ins Auge, als Taschen auf Märkten wie der am Schlesischen Tor, zwischen Gepäckstapeln am Flughafen und Bahnhof, und zu kaufen in asiatischen oder russischen Krimskramsläden. Mittlerweile, 2007, hat dieses Streifengewebe sogar Kultstatus erlangt, Designer lassen Mützen daraus schneidern, die für teures Geld angeboten werden. Tauchen also die Streifen bei uns im Zusammenhang von Markt, Handel und Reisen auf, sind sie in Vietnam und wahrscheinlich auch in China, ein großflächiges Element im öffentlichen Raum. Ich habe eine Reihe Arbeiten gemacht, die red, white and blue plastic im Fokus haben: „why are the stripes red, white and blue? vol 1 –vol 4." ![]() Es begann 1998 und ist ein fortlaufendes Projekt. vol1, journey into history In Vietnam ließ ich aus diesem Material ein klassisches traditionelles Vietnamesisches Gewand schneidern, einen Ao-Dai für die Frau und einen für den Mann. Diese Kleidung trägt man zu festlichen Gelegenheiten, und immer wenn man gut angezogen sein möchte. Schülerinnen tragen noch heute weiße Ao-Dais als Schulkleidung, Männer tragen den Ao-Dai heute ehe selten. Mit diesem dann aus Streifenfolie gefertigten Gewand unternahm ich eine kleine Reise durch die Geschichte Hues, die sich an Königsgräbern, Denkmälern und anderen wichtigen Gebäuden manifestiert. Dort habe ich ganz im Stil der überall feilgebotenen Postkarten mein Ao-Dai Paar fotografiert. Die Fotos wurden in einem Set zu acht Postkarten gepackt und verschenkt. Ich hätte sie natürlich auch, wie die Touristenpostkartensets zu 20.000 Dong verkaufen können. Die Ao-Dais wurden in einer eigens dafür angefertigten Vitrine im öffentlichen Park ausgestellt. Gegenüber der großen Zitadelle, auf deren Turm die rote Fahne mit dem gelben Stern flatterte, morgens feierlich gehisst und jeden Abend langsam wieder eingeholt. Dieser Fahne habe ich eine Streifenfahne gegenübergestellt, die Streifen, die für mich in Vietnam so signifikant geworden waren. So flatterte sie also, etwas gehandikapped durch die ausgeschnittenen Negativformen des Ao-Dais, im Dialog mit dem Sternbanner. ![]() vol 2, Transitstationen Transitstationen ist das westliche Äquivalent zu dem Ao-Dai Hien Dai, dem „zeitgenössischen Ao-Dai“. Wer hier gut gekleidet sein will, trägt traditioneller Weise ein Kostüm oder einen Anzug. So habe ich aus dem Streifengewebe diese Kleidung nach einem zeitlos klassischen Schnitt nähen lassen. Mit einem in dieser Streifenmode gehüllten Paar wurden Orte des Transits aufgesucht, Orte an denen diese Streifentaschen hier zu finden sind. Bestückt mit großen und kleinen Koffern besuchten diese so genannten Reisenden bisher verschieden Städte. ![]() vol3. Transit 1 und 2 Eine Tasche ist auch skulptural gesehen eine interessante Form. Eine Art Hülle mit zwei bogenförmigen Kraftlinien. Wie fühlt es sich eigentlich an darin zu sein, Könnte man sich in einen kleinen Gegenstand verwandeln wäre das einfach zu erfahren. Transit 1 und 2 sind begehbare Taschenzelte. Natürlich sind die Henkel im Innenraum, sonst wären sie ja nicht zu fassen. vol4. camouflage Die mit hunderten von Streifengewebeballen gefüllten, offenen Läden in den Straßen Hanois haben mich immer wieder begeistert. Was für eine Fülle und welches Potential liegt da gestapelt. ![]() In „"camouflage" begegnen die Dinge ihrem Ausgangsmaterial. Die aufgestellte Streifenmode ist zwischen den Lagen von ausgebreitetem Streifengewebe kaum zu sehen und wächst ganz unscheinbar aus ihr heraus. Oft habe ich über das Material geredet, ich habe nachgeforscht, wo es produziert wird, warum man hier in Deutschland nur Taschen aber keine Meterware kaufen kann, warum es sich nicht wirklich als Stoff für Kleidung eignet. ![]() Alles konnte ich herausfinden, aber warum sind die Streifen rot, weiß und blau, und nur und ausschließlich rot weiß und blau? Immer wieder stelle ich diese Frage und bekomme die unterschiedlichsten Antworten. |
Why are the stripes red, white and blue? ![]() Back in Germany I met these stripes in a mini version, as bags on markets as that at the Schlesisches Tor, between baggage piles at the airport and railway station and to buy at Asian and Russian ‘odds and sods’ shops. In the meantime, 2007, this striped material attained a cult status; designers got caps from this tailored and offered them for expensive money. So while here in Germany these stripes emerge in context of market, business and transit, in Vietnam and probable in China as well, they are an extensive element in public space. I made a row of works, which focus on red, white and blue plastic: ’why are the stripes red, white and blue? vol 1 – vol 4’. I began in 1998 and it is an on going project. ![]() vol 1, journey into history In Hue, Central Vietnam, I ordered from a tailor a traditional Vietnamese dress, the so-called Ao-Dai, one for a man and one for a women. But I did not ask for one made out of silk but of this plastic fabric. In Vietnam people wear this clothing to festive occasions, and whenever you want to be well dressed. Pupils, only girls, have white Ao-Dais as a school dress, men rarely wear it nowadays. With a couple dressed with my plastic Ao-Dai, I made a small journey through the history of Hues that manifests at royal tombs, monuments and other important buildings. At these places I took pictures of my couple, just the way you can see young girls posing in a traditional Ao-Dai on a postcard. I gave these photos, packed in a set to eight postcards, to people; maybe I could have sold them for 20.000 Dong just like the postcard sets for tourists. Those Ao-Dais have been exhibited in especially made for that metal showcases, in the public park at the Perfume River. Opposite the old citadel, onto whose tower the red flag with the yellow star fluttered in the morning solemnly hoisted and every evening slowly again hauled in. I opposed a flag pole with my striped flag, the stripes that had become so significant for me in Vietnam, So it fluttered a bit handicapped through some cut outs in the shape of the Ao-Dai Dress, in the dialog with the one star banner in the wind. ![]() vol 2, transit stations Transit stations is western the equivalent to the A0-Dai Hien Dai, the contemporary Ao-Dai. Who wants to be here well dressed supports more traditionally manner a costume or a suit. So I made this clothing of this striped fabric be sewn to a timelessly classical cut. With a couple dressed in this red, white and blue fashion, transit places, places at which these stripy plastic bags are to be found were consulted. Loaded with big and small suitcases these so called travellers visited up to now different cities and locations. ![]() vol 3 Transit 1 and Transit 2 A bag is seen sculpturally an interesting form, a kind of wrapper with two arc-shaped lines of force. How feels it actually to be in that? Could you simply mutate in a small object that would be easy to find out. Transit 1 and 2 are accessible bag tents. The handles are natural in the interior, otherwise they would not be grabbed. vol 4 camouflage The shops filled with hundreds of stripy fabric bales inspired me again and again. What abundance and which potential are there stacked. In ‘camouflage’ the objects encounter their starting material. The displayed striped garment is hardly to be seen between the layers from spread stripy plastic fabric and increases very inconspicuously out of it. ![]() Again and again I ask this question and get different answers. ![]() Liebe Grüße Sven |
Vielleicht ist es so: Blau ist der Himmel, Weiß steht für die Haut und Rot für das Blut. (Kommentar einer in Berlin lebenden Vieltnamesin) Maybe it is so: Blue is the sky, white is for the skin and red stands for blood. (the comment of a Vietnamese women in Berlin) ![]() ![]() |
![]() I used these bags for all my moves, when I came back from new York. (Uli Kremeier, Berlin) Damals war ich mit meinem Freund Dennis per Eisenbahn zwischen Beijing und Kanton unterwegs und er meinet einmal: " Eines Tages wird die Welt tot und weiß als farben von Marlboro erinnern. Chinas beitrag zur Weltkultur werden diese rot, weiß, blau gestreiften Taschen sein. ( Hans-Dieter Cardell, Frankfurt/M) At the time I was on a train between Beijing and Canton with my friend Dennis and he said: 'one day the world will remember Marlboro when seeing the colors red and white. China's cpontribution to world culture would be these bags with red, white anb blue stripes." Das ist doch ganz einfach: rot steht für das Land, weiß für die Religion und blau für das thailändische Königshaus (Dieter Schwertle, Kassel) It is very simple: red stand for the land, white for religion and blue for the house of Thailand's king. (Dieter Schwertle, Kassel) plastic fantastic (boy in Hue) |
Das sind die Polentaschen von der Kantstraße (Kommentar in einem Kopierladen) This are the Polish bags from Kantstreet (commentary in a copyshop) In Venedig habe ich bei den Nippes-Händlern auf dem Markusplatz viele Taschen (zum Aufbewahren des nicht ausgestellen Nippes) in "Polenkoffer"-Qualität gesehen. Ist nicht ganz Dein Material? (Norbert Henzel, Oldenburg) |
![]() Das erinnert mich an Norwegen an die Norwegische Fahne (Margarete Hahner, Berlin) This reminds me of Norway, of the Norwegian flag (Margarete Hahner, Berlin) |