Violettspitze
Laufen auf Geröll, Berge
Violettspitze, Artoll ruft die Berge Woher sollten die Berge kommen, wenn man sie ruft? Können sie hören und würden sie überhaupt kommen? Die Berge kommen nicht.

Wo sind die Berge, wenn ich sie nicht sehe? Sind sie da, wenn ich nicht dort bin? Sie ziehen doch ihre spitzen Köpfe wieder ein, sobald ich ihnen den Rücken kehre. Dann ist das Terrain wieder flach, keine Unebenheit, keine Falte stört das weite, ebene Land. Wer könnte das Gegenteil behaupten? Hat schon jemals jemand die Berge gesehen, wenn er sie nicht sieht?

Vielleicht heimlich, aus großer Höhe mit Hilfe einer der fliegenden Spionagekamerakapseln, die in rasender Geschwindigkeit den Globus umkreisen und ihre Bilder ins Internet speisen. Nein, Berge sind eitel, auch für diese Kameras sprießen sie schnell aus dem Boden, um sich zu zeigen und um ebenso schnell wieder zu verschwinden.

Dennoch die Berge kommen – nicht in ihrer mächtigen, felsigen Präsenz, aber als Sediment, als Flusskiesel, als Bruchstück, als violetter Abglanz, als Hauch einer Erinnerung. So werden sie von A nach B gebracht, ganz leicht, ohne sich wehren zu können. Die mitgebrachten Versatzstücke beweisen es: Die Berge waren da als ich da war. Ich habe ihr Abbild mitgenommen und mein geräuschvolles Stapfen durch das Geröll und über die Felsen eingefangen – beschaut, belauscht und beklaut.

Juliane Heise und Michael Vorfeld, 2007
Artoll ruft die Berge, Violettspitze Installation: Fotografien, Audio, Projektion und Seil/ 2007, Größe variabel

Violettspitze wurde vom 21.10 - 18.11.2007 im Artoll Kunstlabor, Bedburg-Hau gezeigt.


Berge 1

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